Auf der Anhöhe leben im Teilort Diegelsberg rund 500 Einwohner 393 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Vorsprung des Schurwaldes gelegen ist Uhingens höchster Teilort Diegelsberg.Die Gemeinde war bis 1930 selbständig, gehörte jedoch bereits im Mittelalter zur Stabsschultheißerei Uhingen. Die Gründung des Weilers kann mit einem Burgstall in Verbindung gebracht werden und noch heute sind die Reste der vermutlich ummauerten Wehranlage erkennbar. Während des dreißigjährigen Krieges
wurde der Ort von großer Not heimgesucht. Nur zwei Familien überlebten den Krieg und die neue Besiedlung des Bergdorfes erfolgte nur zögerlich, waren die Lebensumstände auf dem Berg doch sehr karg. Die Menschen verdienten sich ihren Lebensunterhalt vor allem als Holzhauer im Staatswald. Eine Besserung der Einkommensverhältnisse trat erst gegen 1870 ein, als ein Teil der Diegelsberger Bevölkerung Arbeit in den neuen Industriebetrieben des Filstales fand. Um diese Zeit herum begann auch die intensivere Bewirtschaftung in der Landwirtschaft. Neben dem Getreideanbau und der Viehhaltung konnten vor allem beim Anbau von Obstbäumen große Erfolge erzielt werden. Die Erträge wurden und werden auch heute noch zu einem Gutteil in Hochprozentiges verarbeitet, weshalb Diegelsberg auch den Namen "Schnapsbuckel" trägt. Heute zeugen Mostpressen und alte Holzfässer an der Ortsdurchfahrt von diesem traditionellen Erwerbszweig. Im April 1923 wurde Diegelsberg an das Stromnetz angeschlossen und fünf Jahre später wurde auch eine Wasserleitung gebaut. Bis in die siebziger Jahre hinein hatte Diegelsberg auch ein eigenes Schulhaus. Das Gebäude im alten Ortskern war einst ein landwirtschaftliches Anwesen und wurde 1844 zum Schulhaus mit Lehrerwohnung umgebaut. Im Lauf der Jahre erfolgten mehrere Erweiterungen. Die Zahl der Schüler aus Nassachmühle und Diegelsberg betrug zeitweise bis zu 68 Kinder, die von einem Lehrer unterrichtet wurden. Heute besuchen die Kinder Uhinger Schulen. Für die Kleinen wurde 1975 ein neuer Kindergarten gebaut, in dem zur Zeit zwei Gruppen untergebracht sind. Jüngste Investition ist hier die Erweiterung der Außenspielanlagen, die kurz vor der Fertigstellung steht. Am Ortsausgang von Diegelsberg befinden sich die kleine Pauluskirche und der Friedhof. Die Kirche wurde 1957 eingeweiht, nachdem die Diegelsberger Bewohner den Bauplatz stifteten und den Bau durch Spenden und Darlehen mitfinanzierten. Heute wird die Pauluskirche als Filalgemeinde von der evangelischen Kirchengemeinde Uhingen mitbetreut. Der Teilort Diegelsberg hat sich heute für die rund 500 Einwohner zu einer attraktiven Wohngemeinde mit ländlichem Charakter entwickelt. Das Neubaugebiet "Rote Steige" hat zahlreiche Pendler aus den Ballungsgebieten angezogen und durch die günstige Verkehrsanbindung sind die Arbeitsstätten schnell erreicht. Die Dorfmitte wird durch das 1990 neu errichtete Feuerwehrmagazin geziert. Das "Milchhäusle" und das alte Schulhaus sind ebenfalls noch erhalten. Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bietet der Turnverein Diegelsberg-Nassachmühle. Der Verein, der 1933 gegründet wurde, besitzt ein eigenes Sportgelände mit Vereinsheim im stillgelegten Steinbruch "Am Stich". Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist die Theatergruppe des Vereins, die mit ihren Mundartstücken schon zahlreiche Gastspiele hatte.